chon mal davon geträumt ein tödliches Schwert schmieden zu können, das förmlich danach schreit, Gliedmaßen zu durchtrennen und Schädel zu spalten? Oder wie wär's mit einem arkanen Zaubertrank? Oder ein paar todschicken Klamotten? In World of Warcraft werden all diese Fähigkeiten als Berufe bezeichnet. Spieler, die sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren, können dadurch sehr mächtig und auch sehr reich werden. Was aber sind die einzelnen Berufe, und was unterscheidet sie von denen anderer MMORPGs?

Wie funktionieren Berufe?
Es gibt drei Arten von Berufen in World of Warcraft: Sammelnde, verarbeitende, und sekundäre Berufe. Sammelnde Berufe sind dazu da, Rohstoffe und ähnliches zusammenzutragen und zu verfeinern, während verarbeitende Berufe aus den so erzeugten Rohmaterialien Gegenstände aller Art herstellen. Zwischen sammelnden und verarbeitenden Berufen besteht meistens eine enge Verbindung, so dass der eine für die Ausübung des anderen unabdinglich wird. Um als Schmied Rüstungen und Waffen herstellen zu können brauchen Spieler Rohmaterialien, die von Bergmännern gesammelt und verfeinert werden. Allerdings können Spieler verarbeitende Berufe auch gänzlich ohne sammelnde Berufe einsetzen - allerdings sind sie dann von anderen abhängig, die ihnen die benötigten Rohmaterialien beschaffen müssen.
Wie erlernen Spieler neue Rezepturen und Anleitungen?
Rezepturen oder Anleitungen sind genau das, was ihr Name sagt: Anleitungen dafür, wie man einen bestimmten Gegenstand herstellt, und welche Rohmaterialien für die Herstellung dieses Gegenstandes benötigt werden. Meistens lehren dieselben NSCs, die Spieler in der Ausübung bestimmter Berufe ausbilden, auch weitere Rezepturen für ihr Fachgebiet. Es gibt aber auch Händler, die Anleitungen zum Verkauf anbeiten, und manche Monster tragen ebenso seltene Rezepturen bei sich.
Was macht Berufe in World of Warcraft einzigartig?
Zum einen wurde bei der Entwicklung der einzelnen Fertigkeiten darauf geachtet, dass jeder Gegenstand, den Spieler herstellen, auch von Nutzen für den Spieler ist. Spieler sollten nicht dazu gezwungen werden, jede Menge nutzlosen Ramsch zu produzieren, nur um ihre Fertigkeitsstufe zu erhöhen. Zum anderen sind manche Rohstoffe nur an sehr gefährlichen Orten zu finden, weswegen sich Spieler Hals über Kopf ins Abenteuer stürzen können, und nicht bloß irgendein graues und uninteressantes Stück Land immer und immer wieder absuchen müssen.
Anleitungen funktionieren immer. Wenn ein Spieler alle Rohmaterialien beisammen hat, muss er sich keine Sorgen darüber machen, dass er sie unter Umständen vergeuden könnte. Außerdem gibt es in World of Warcraft keinen Grund, dauernd mit verschiedenen Kombinationen von Zutaten zu experimentieren um neue Kombinationen zu finden. Die Anleitungen geben genau an, welche Materialien benötigt werden. Es gibt also keinen Anlass zur Spökenkiekerei oder zum Absuchen irgendwelcher dubioser Websites...
Ein paar Berufe, die sich bereits im Spiel befinden:
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Angler - Überall in Azeroth sind die Angler auf der Jagd nach dem großen Fang. Man kann in praktisch jedem Gewässer seine Angel auswerfen und nach Herzenslust angeln. Allerdings kann es passieren, dass man mehr als bloß Fische an Land zieht... |
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Verzauberer - Verzauberer können mit Hilfe ihrer magischen Formeln sowohl kurzzeitige als auch permanente magische Verstärkungen für Waffen, Rüstungen, und andere Gegenstände erschaffen. |
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Alchimist - Alchimisten brauen aus den seltenen Kräutern Azeroth's magische Tränke mit ganz verschiedenen Effekten. Spieler können Heiltränke, Unsichtbarkeitstränke, Elementarwiderstandstränke, und Manatränke herstellen, aber auch spezielle Öle, mit denen Waffen benetzt werden können, und vieles mehr. |
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Schmied - Schmiede verarbeiten Metallbarren, die sie von Bergarbeitern erhalten, und erschaffen so Waffen und Rüstungen von außergewöhnlicher Qualität. |
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Ingenieur - Mit Ingenieurskunst können Metall und Stein zu Bauteilen weiterverarbeitet werden, aus denen dann Sprengstoffe, Feuerwaffen, Zielfernrohre, Kugeln, mechanische Drachen, Tauchhelme, und vieles Andere hergestellt werden kann. |
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Gerber - Mit dieser Fertigkeit können Spieler aus verschiedenen Häuten und Pelzen entweder Lederrüstungen herstellen oder Flicken, die integraler Bestandteil der Herstellung von höherstufigen Metallrüstungen und verbesserten Waffen sind. |
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Schneider - Mit Schneiderei können Spieler verschiedene Stoffteile zu Rüstungen, Taschen, Hemden, und anderen Stoffgegenständen weiterverarbeiten. |
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Koch - Von biergebratenen Eberrippchen bis hin zum Riesenmuschelfeuertopf gibt es kein Rezept was so schräg oder so seltsam ist, dass es der Aufmerksamkeit der Chefköche von Azeroth entgehen könnte. |
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Kräuterkundiger - Die Kräuterkunde ist eine fast unerlässliche Voraussetzung für die Alchimie. Kräuter sind überall in der Welt zu finden, warum sich also nicht diese Fähigkeit aneignen, um davon zu profitieren? |
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Bergmann - Bergbau ist eine sehr praktisches Handwerk, mit dessen Hilfe man sich Rohmaterial für Schmiedekunst oder Ingenieurskunst beschaffen kann. |
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Und viele mehr... |
Wie eine Schneetigerklinge geschmiedet wird
Ein menschlicher Krieger hat einen Schmied damit beauftragt, ihm eine mächtige Waffe zu schmieden, da er demnächst die gefährlicheren Regionen von Azeroth durchtsreifen will und nicht unvorbereitet reisen möchte. Da er weit und breit der beste ist, sind solche Aufträge für unseren Schmied nichts ungewöhnliches. Was allerdings seine Aufmerksamkeit erregt ist die Belohnung, die ihm der Krieger verspricht: Vier Stücke feinste Jade, ein sehr nützliches und seltenes Material. Also nimmt der Schmied umgehend den Hammer in die Hand und macht sich daran, eine tödliche Schneetigerklinge zu schmieden.
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[ Die Schneetigerklinge ]
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Die Anleitung für die Herstellung dieser Waffe erfordern die folgenden Rohmaterialien:
8 Barren Stahl
2 Einheiten Starkes Flux
1 Phiole Frostöl
2 Einheiten Jade
3 Schwere Schleifsteine
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[ "Gefertigt von: Revolver" ]  |
Wie jeder erfahrene Waffenschmied verfügt auch der Schmied in diesem Beispiel über einen großzügigen Vorrat an Eisenerz und Schleifsteinen, die für den Feinschliff der Waffe benötigt werden. Er begibt sich kurz zur nächsten Schmiede, wo er das Eisenerz zusammen mit ein weig Kohle zu Eisen verhüttet. Ein Händler in der Nähe verkauft ihm das Flux, mit dem Unreinheiten aus dem Stahl entfernt werden können. Um die letzte Zutat auf der Liste zu besorgen sucht der Schmied danach einen Alchimisten auf, der ihm allerdings mitteilt dass er ein Kraut namens Wintersbiss benötigt, um Frostöl herstellen zu können. Um also an eine Einheit Wintersbiss zu gelangen tauscht der Schmied einen Stapel Schleifsteine mit einem Freund, der zufällig ein Kräuterkundiger ist. Danach braut der Alchimist aus dem so erhandelten Wintersbiss eine Phiole voll Frostöl.
Da nun alle Zutaten vollständig sind, kann unser Schmied jetzt voller Zuversicht und ohne große Bedenken damit beginnen, die Waffe für seinen Kunden zu schmieden. Und tatsächlich hält er nach kurzer Zeit die Schneetigerklinge in seinen Händen, die er aus den seltenen Materialien angefertigt hat. Ein weiterer zufriedener Kunde überlässt dem Schmied die verbleibenden Jadestücke als Belohnung und zieht von dannen.
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[ Die Fertigkeit steigt ] |
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